"Ich habe mit mehreren Zen-Meistern gelebt - allesamt Katzen." Eckhart Tolle
Mit seinem Hund oder seiner Katze zusammen zu meditieren mag sich vielleicht erst einmal ein bisschen verrückt anhören, aber glaubt mir, es ergibt Sinn!
Als Tierkommunikatorin beobachte ich seit vielen Jahren, dass Tiere und ihre Halter häufig synchronisierte Emotionen und Stresspegel erleben. Eine Reihe neuerer Studien zeigt, dass Haustiere in der Lage sind, chemische und physiologische Signale von ihren Menschen aufzunehmen, wodurch deren Stimmungen quasi „ansteckend“ werden, gute genauso wie schlechte.
Seit vielen Jahren setze ich mich mindestens einmal am Tag auf mein Kissen, um in die Stille zu gehen. Als meine beiden Katzen noch lebten, geschah es nicht eben selten, dass sich eine von ihnen spontan zu mir legte. Meistens bemerkte ich sie erst, wenn meine Meditation beendet war.
Ob sie wohl auch meditieren, fragte ich mich irgendwann halb im Scherz. Sie wirkten danach immer sehr entspannt und zufrieden. Allerdings brachte ihr kätzischer Charakter es mit sich, dass ich sie nie aktiv dazu überreden konnte. Stets gaben sie mir deutlich zu verstehen, dass nur sie selbst den richtigen Zeitpunkt für ihre „Achtsamkeitsübung“ kennen.
Die Frage, ob Tiere meditieren, mag seltsam klingen. Doch je mehr ich darüber nachdachte, desto faszinierender fand ich den Gedanken, dass meine beiden Samtpfoten Achtsamkeit praktizieren. Eigentlich war das doch gar nicht so abwegig. Ihre Angewohnheit, immer wieder einmal ganz ruhig und bewegungslos dazusitzen oder zu liegen, scheinbar völlig fokussiert, ähnelte mir auf meinem Kissen schon sehr.
Zum Glück fiel mir irgendwann das Buch Buddhismus für Mensch und Tier von David Michie in die Hände, das Licht ins Dunkel brachte. In diesem Buch gibt der Autor praktische Meditationsanleitungen für Tierhalter und ihre Tiere, und stellt die Behauptung auf, dass durch gemeinsame Meditationen die Beziehung zwischen Mensch und Tier vertieft und gefestigt werden kann.
Aha, dachte ich glücklich, an meiner Theorie ist anscheinend was dran. So begann ich, mich intensiver damit zu beschäftigen.
Unsere Haustiere wissen, dass ein wandernder Geist ein unglücklicher Geist ist
Meditation ist wichtig für mich. Mein Geist liebt es zu wandern, weshalb die Anfänge eine echte Herausforderung darstellten. Auf meinem Kissen zu sitzen, auf eine weiße Wand zu blicken und nichts anderes zu tun, als zu atmen und die Gedanken ziehen zu lassen, erforderte sehr viel Geduld. Aber nach und nach wurde es leichter.
Deshalb verstehe ich jeden gut, der zu mir sagt: „Meditation ist toll, aber ich kann das leider nicht. Meine aufgewühlten Gedanken lassen sich einfach nicht beruhigen."
Wenn auch du so denkst, dann ist mein dringender Tipp: "Bitte versuche es weiter! Irgendwann beruhigen sich die Gedanken ganz von selbst. Allein die Tatsache, dass du dich für fünf, zehn oder fünfzehn Minuten am Tag still hinsetzt, wirkt sich schon positiv aus - auf dich und dein Tier!" Außerdem haben wir uns ganz bewusst für Visualisierungsmeditationen entschieden. Sie machen es dir besonders leicht, in die Meditationspraxis einzusteigen. Aber dazu später mehr.
Meditation mit einem Tier bedeutet ein Date mit seiner Seele zu haben
Zusammen zu meditieren bringt für beide Parteien eine Menge Vorteile mit sich: angefangen von Stressreduzierung über eine Verringerung von Angstzuständen bis hin zur Verbesserung des Schlafs und einer besseren Selbstheilung.
Österreichische Kynologen (Hundeforscher) haben herausgefunden, dass Hunde Stress, Ängste und andere emotionale Informationen von ihren Besitzern aufnehmen und ihr Verhalten entsprechend anpassen. Spiegeln nennt man das.
Weiter fanden sie heraus, dass Hunde, die entspannt und freundlich sind, dies an Menschen weitergeben und so ihren Haltern helfen, mit Stress und Ängsten fertig zu werden. Auch wenn wissenschaftliche Beweise derzeit noch fehlen, gehe ich fest davon aus, dass das gleichermaßen auch für Pferde, Katzen usw. gilt.
Glücklicher Mensch – glückliches Tier
Als Tierheilpraktikerin und Tierkommunikatorin arbeite ich seit vielen Jahren mit Tieren. Besonders im Rahmen meiner Seminare, in denen ich auch Meditationen anleite, durfte ich schon oft beobachten, wie positiv unsere Vierbeiner darauf reagieren, wenn wir in die Stille kommen. Sobald sich unser stets plappernder Geist beruhigt, nehmen unsere Tiere diese Veränderung in unserem Energie- und Atemfluss wahr und regulieren sich automatisch mit.
Zudem haben viele Vierbeiner ein starkes Gespür für Routine. Mehrere meiner Klienten wissen zu berichten, dass ihr Tier genau weiß, was passiert, wenn sie alles stehen und liegen lassen und sich hinsetzen, um zu meditieren. Nicht nur das, sie erkennen den Beginn der Meditationsmusik und begeben sich dann normalerweise automatisch auf ihren Platz.
Tiere sind unsere Lehrmeister und Heiler
Unsere vierbeinigen Freunde leben mit uns zusammen, weil sie sich für uns entschieden haben! Sie sind Familienmitglieder, Lehrmeister, Heiler; tief mit uns verbunden – und auch an uns gebunden.
Ihre Liebe zu uns ist grenzenlos und es liegt in ihrer Natur uns zu spüren: unsere Gedanken, unsere Gefühle, ob wir gestresst oder entspannt sind. Was uns bewegt, bewegt auch sie. Sie lesen uns, nehmen unsere Stimmung auf und manchmal übernehmen sie sogar unsere Krankheiten.
Zwischen einer meiner Klientinnen und ihrem Hund herrscht die ganz große Liebe. Sie bezeichnet ihn als Seelengefährten und fragt mich, ob es möglich ist, dass er aus seiner Liebe zu ihr heraus ihre Krankheit übernommen?
Als sie weiterspricht, erfahre ich, dass sie einen Bandscheibenvorfall gehabt habe und es ihr sehr schlecht gegangen sei. Nun sei sie wieder fit, dafür habe jetzt ihr Hund einen Bandscheibenvorfall.
„Ist das Zufall“, fragt sie mich?
Alles, was du über Achtsamkeit wissen musst, kannst du von deinem Tier lernen
Wenn wir gemeinsam meditieren, findet automatisch ein energetischer Austausch zwischen uns und unserem Vierbeiner statt: Wir werden achtsamer, unser Geist kommt leichter zur Ruhe, ganz einfach dadurch, dass wir uns in ihrer Anwesenheit geerdeter fühlen.
Im Gegensatz zu unseren Tieren verbringen wir Menschen viel Zeit damit, immer genau über die Dinge nachzudenken, die gerade NICHT geschehen. Unser Geist ist in der Vergangenheit, in der Zukunft und nur selten im Hier und Jetzt. Katzen und Hunde sind von Natur aus achtsamer. Wenn wir uns bewusst darauf einlassen, überträgt sich das auf uns.
Visualisierung in Kombination mit Jin Shin Jyutsu heißt die Zauberformel
Visualiserungsmeditationen sind wunderbar vielfältig, besonders in Kombination mit Jin Shin Jyutsu.
Visualisierung ist ein machtvolles Werkzeug, das die Vorstellungskraft nutzt. Mit ihrer Hilfe können wir in unserem Kopf Bilder von dem erschaffen, was wir erreichen wollen und so positiven Einfluss auf unsere inneren Zustände nehmen. Besonders leicht und gut funktioniert das, wenn du dich in einem meditativen Zustand befindest. Visualisierungsmeditationen wurden nach den Olympischen Spielen 1984 bekannt, als sie von russischen Olympioniken erstmalig eingesetzt wurden, um ihre sportlichen Leistungen zu verbessern. Ebenso gut können wir sie benutzen, um Stress, Schmerzen und Ängste zu reduzieren und ein glückliches, ausgeglichenes Leben zu führen.
Bei jeder Visualisierungsmeditation leiten wir ganz gezielt einen dazu passenden Strömgriff an, was die Meditationen noch effektiver macht.
Strömen ist eine andere Bezeichnung für Jin Shin Jyutsu, einer uralten Heilkunst zur Harmonisierung der körpereigenen Lebensenergie. Geströmt wird durch das Auflegen unserer Hände.
Eigentlich wäre es richtiger zu sagen, dass Jin Shin Jyutsu uraltes Menschheitswissen ist, das wir alle in uns tragen. Was machen wir, wenn wir uns den Kopf gestoßen haben? Automatisch legen wir unsere Hände auf die Beule. Instinktiv wissen wir alle, dass Berührung bei Schmerzen Linderung bringt. Strömen ist aber nicht nur hilfreich bei Schmerzen, sondern führt zu einer tiefen Entspannung und lindert die Auswirkungen von Stress.

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